Wenn ich zwischenmenschliche Signale falsch interpretiere, ich mich verbunden fühle, was nicht alltäglich ist und diesem Moment oder Menschen hinterherlaufe. Wenn ich nicht loslassen möchte. Weil eine besondere Synchronizität mich verzaubert. Mich aus dem Alltag nimmt, in einen Flow setzt und alle tief verborgenen Wünsche zum glitzern und träumen bringt. Das Leben mit mir eine Geschichte schreibt, wie in einem Film. Und ich auf Empfang für meinen eigenen guten Film bin. Ich mag besonders Filme, indem die Geschichten autobiografisch sind und mich da abholen, wo ich mich gerade befinde. Das ich jetzt in Berlin bin, war ebendieser Flow, den ich beim Hören und Schauen deines Videos empfand. „Er geht ganz schon ab“, war es, dass ich mich auf die neue Art einließ, Tracks zu mixen. Weil ich eigentlich was Electro Sound betrifft ein Nerd bin. Doch anstatt kindisch bin ich neugierig. Und da Berlin eine Wahlheimat ist, war es leicht diese Reise zu organisieren. Ich wusste, dass ich diesen bevorzugten Sicherheitssatus verlassen musste, um der Diskrepanz nach Ordnung und Struktur und Impulsivität und Spontanerfahrungen auszuweichen. Lieblingsendphasen eines Films sind: Ein hinaus klettern aus einer verzwickten Situation nach einer mühsame Anstrengung, die endlich Erfolgt hat und Liebesgeschichten, wenn jemand wartet und weiterliebt und dann die Ressourcen da sind, sich wieder zu begegnen. Doch Träume können auch grausam sein. Wenn sie sich nicht erfüllen, zieht die Sehnsucht den Schmerz an, der die Stimmung annagt.
Denn Träume folgen keiner Struktur, sind ungewiss und unklar, ob sie sich erfüllen werden. Wenn jemandes Wunsch in Erfüllung geht, dann gibt mir das hundertprozentigen Fokus und Auftrieb, wieder mehr an die eigenen zu glauben. Wünsche, an die ich nicht mehr glauben wollte. In meinem Aufschwungs Osterwochenende habe eine Person getroffen mit ihrem real gelebten Traum. Oder projektzierte ich nur meine unbewusste Sehnsucht nach kreativer Ausdrucksmöglichkeit auf diesen Menschen? Genau kann ich das nie wissen. Dazu bräuchte es einen Realitätscheck. Den ich gerade nicht machen kann. Ich kann nicht nachfragen. Ob es tatsächlich die schweren gesundheitlichen Einschränkung waren, die Krankheit, die jeder fürchtet, einen Gehirntumor, der daraus ein besonders Glück entstehen ließ oder war es nur Zufall. Dass er auf ein bereits etabliertes Hobby zurückgreifen und dies zum Beruf machen konnte. Was mich sehr berührt hat. Seinen konventionellen Job aufzugeben und alles dafür zu tun, in seinem kreativen Bereich erfolgreich zu werden und damit sein Geld zu verdienen. Denn danach kam die Corona Pandemie, die vielen Künstlern zu schaffen machte. Alles verlagerte sich auf die Online Kommunikation. Ein Online-Auftritte von Dir ist für mich besonders hängen geblieben. Du wirkst so präsent wie du dein Inneres nach außen und in die Kreativität bringst. Als würdest Du mit dem ganzen Spektrum deiner Gefühle ringen.
Wie ein Anarchist durchbrichst du diese und überschreitest im Takt der Musik persönliche Grenzen. Dein Kopf ist im Einklang mit dem Rhythmus, der deinen Körper und meinen bewegt. Das wäre meine Liebesgeschichte. Dass diese Begegnung nur uns gegolten hat. Doch es war ein Meer aus Menschen um uns herum, die ebenfalls bewegt waren. Obwohl wir aus der Menge herausgestochen sind und du auf uns zugekommen bist, waren wir nicht allein. Ich kann nicht ausschließen, dass es nur ein Zufall war, dass wir uns auf der Tanzfläche begegnet sind und ich von Dir berührt wurde. Wie bei Magneten, die aneinander geraten sind, einfach nur weil sie Magnete sind. Nicht weil es ein bewusster Wille war. Doch du hast mich berührt. Und sie haben wieder angefangen die Träume: von meiner kreativen Nische, Transformationsausdruck der Gefühle, ein Leben im kreativen Ich.
Aufzuwachen. Die Nerven gespannt bis zum äußersten. Die Kreativität hat drängelt, was sie alles machen möchte: Studieren, ein Buch schreiben, bei einem Poetry Slam mitmachen, Yousuke wiedersehen. Die gespannten Nerven haben Muskelkater. Ich habe Schmerzen. Die Unstimmigkeit zwischen Möglichen und Unmöglichen quengelten mir in den Ohren, dass es eben doch nur Träume sind. Das wäre kein schöner Schluss, der aus „Wo es weht tut“ geschlossen wird, um sich zu für meine Wünsche positionieren und weitermachen zu können.