Gefährliche Wahrheit

Sich in eine Sache ganz vertiefen können, Hyperfocussing, verändert dies auch die jeweilige Lebenslage. Wenn sich mit einem Thema so tief und umfangreich beschäftigt wird, wie ich das damals mit dem Yoga anfangs der 2000 Jahre gemacht habe und das 13 Jahre lang, wird dann von mir alles nur noch aus dieser Perspektive gesehen und als richtig empfunden. Erst praktizierte ich die Asanas, dann kam die Yoga-und Künstler Gruppe hinzu. Dadurch lernte ich wiederum andere Kreise kennen wie das Paar aus Chile. Er war Yogalehrer. Sie kochten vegetarisches Essen und Chai Tee auf Festivals. Dann ging es weiter mit bestimmten Heilpflanzen und Heiltechniken. Bis ich schließlich von den Asanas ( die jeweiligen Körper Übungen) nur zu meditieren begann. Und jedes Mal kamen neue Menschen und ähnliche Einflüsse hinzu. Yoga wurde zur Philosophie für mich was Ernährung, meine Denkweise und mein Kleidung sowie Einrichtung betraf.

Wird mir das mit ADHS dann auch so gehen.Und muss ich deswegen Angst haben, dass mir das wieder passiert. Ich irgendwann nur noch in eine ADHS Bubbel bin. Gerade in der Coronzeit wurde deutlich, dass eine einseitige Sichtweise zur Ausgrenzung führen kann. Und auch bei meinen alten Yogafreunden entdeckte ich viel Spekulationen, was sehr unangenehm war. Weil offen über Bestrafung und die müssen weg, notfalls mit Gewalt, gesprochen und Vergleiche herangezogen wurden, die die Situation während der Pandemie mit dem 3. Reich verglichen.

Damals habe ich mich mit Beiträgen von Pia Lamberty beschäftigt, die über die Entstehung von Verschwörungsdenken berichtet. Und ich entdeckte selbst, dass ein eigentlich auf gesundheitsbasiertes Handeln, Yoga zu machen, einen mit hinduistischer Weltanschauungen geprägtes Bild auf die Welt durch Einteilung in gut und böse, den Wunsch befriedigt, eine einfache Lösung auf das komplexe Leben gefunden zu haben. Und während der Pandemie sah ich wie diese Denkweise vom Kampf zwischen guten und bösen Kräften, Gewalt legitimieren kann. Wenn ich glaube, etwas Böses bekämpfen zu müssen. Was sich teilweise darin äußerte, das Politkern keine Fehler oder Fehleinschätzungen in einer Notlage mehr zugestanden wurden sondern die Absicht, uns willentlich oder auch gesteuert, den Menschen zu schaden oder sie sogar zu vernichten. Und dann waren auf der anderen Seite, die Lichtkämpfer, die dieses Spiel als einzige durchschauten und es in ihrer Pflicht sahen, sich zu wehren. Bei der dem Yoga zugrunde liegenden Weltanschauung geht es auch darum, sich dem weltlichem Verlagen zu entsagen und dem Geist zuzuwenden. Und alle, die dies noch nicht erkannt haben, worum es eigentlich im Leben geht, der Überwindung der körperlichen Lust und der Erweckung des Geistes, wird viele extra Runden auf der Erde drehen müssen im Rad der Inkarnation und wird sein Karma abtragen müssen. Und dieser Glaube, etwas zu kennen oder zu besitzen, was andere nicht kennen, was aber der Schlüssel zum Glück ist, noch dazu zum immerwehrenden, wird denken, dass seine Wahrheit die richtige ist. Weil sie geheim und universell und nachhaltig ist. Ich mache etwas, was mir Glück in Fülle verspricht ohne an den weltlichen Belangen hängen zu bleiben. Und diese Gedanken, der Trennung wie es in der Pandemie deutlich wurde, dass es in der Sichtweise von schwarz und weiß, die Menschen gab, die es wissen und die die schlafen. Die sogenannten Schlafschafe waren größenteils die Idioten, die keine Ahnung vom geheimen Plan hatte und sich nicht gut genug informierten und den Medien alles glaubten.

Trotzdem wollte ich nicht meine Freundin verlieren. Das ist die Sorge, dass es mir mit dem Thema ADHS wieder genauso geht.

Und eigentlich ist die Antwort schon da. Irgendwann werde ich die Einseitigkeit entdecken.

Und ich beruhige mich. Denn ich lerne dazu, jedes Mal. Nur wiederhole ich manche Erfahrungen, da ich vergessen habe, wie es war. Also so eine Wiederholung einer Erfahrung, dessen Ergebnis ich bereits vergessen hatte, dürfte kein Problem sein. Es ist mir nur unangenehm, dass ich es vergessen habe. Und obwohl diese ja jeden passiert und das kennt, hat sich doch eine Seismographisches Gedächnis in mir gebildet, dass empfindlich darauf regiert. Weil ich es schon zum 100 000 male gehört, gefühlt, erlebt habe. Also potenziert das Erleben negativen Feedback, die eigene Selbstwahrnehmung. Und wie werde ich diese Negativität wieder los.

Ist es realistisch beides haben zu wollen. Einerseits die negative Schau auf mich, wenn ich wieder mit einen ADHS Verhalten in Konflikt gerate, dabei bin mich deswegen zu schämen. In dem Buch von…….habe ich etwas über die Kopplung zwischen ADHS Symptomen, die durch die Gehirnfunktion entstehen mit dem eigenem Selbstwert dann fälschlicherweise gekoppelt werden. Das die Symtome und das dadurch oft erlebte negative Feedback, weil man nur zu den 15 Prozent gehört, die diese fehlende oder unzureichende Filterfunktion im Gehirn haben. Um Vorauswählen zu können, welche Information Priorität hat und welche nicht. Und nicht alles auf einmal verarbeitet werden muss, wie beim ADHS Hirn, Was diese Zeitverzögerung in Entscheidungs- und Handlungsprozessen verursachen kann.

Also dementsprechend man auch mehr auffällt, wenn man immer wieder rumstammelt und sich nicht sofort entscheiden kann oder sich die Technik im Voraus zurechtgelegt hat, einfach die Information zu nehmen. Was natürlich keine Lösung ist, bevor man nicht den Gesamtüberblick hat. Und wie gesagt, dass kann dauern. Man ist dadurch kein langsamer Schüler oder Mitarbeiter sondern wenn alles durchdacht ist, oft noch zu einem umfangreicheren Ergebnis gekommen. Aber leider oft zu spät, wenn dies die Umgebung nicht weiß und man selbst es auch nicht. Also sich nicht die Zeit nehmen kann.

So hat sich oft ein Selbstwert entwickelt, dass sich minderwertiger erlebt als andere, Schnellere. Das ist richtig und ich bin falsch wurde Bezugspersonen in Unkenntnis viel zuoft gespiegelt bis man es als Realität angenommen hat. Das man es irgendwann selbst glaubt. Diese Trennung zwischen gut und nicht gut. Diese einfache Denkweise, die oft zu Trennung geführt hat. Auch zu einer Trennung im eigenen Denken. Und man anfängt, dass was nicht gut sein soll, zu vermeiden. Und zu lernen, was gut sein soll. Ein ständiges Anpassen beginnt, anders ein zu müssen und so sein zu wollen, um nicht negatives Feedback zu bekommen. Die Vielfalt, die Diversität der unterschiedlichen Denkart wird versteckt, bekämpft, optimiert mit ganz viel Energie und Verinnerlicherung. Ein Versteckspiel wird anfangs, als man klein war, von den anderen erwartet, um nicht zu stören und jetzt von einem selbst, weil es zu eigenen Wahrheit wurde. Nur auf falschen Tatsachen beruhend. Denn niemand ist schlecht, wenn er einen Fehler macht. Das sagen wir zu unseren Kindern: Ich finde es nicht gut, was Du gemacht hast und Du bist trotzdem okay nur dein Verhalten gerade nicht. Diese Abkopplung meines ADHS Denkens von meiner Person ist die andere Perspektive, die meine Sichtweise auf mich erweitert. Ich werde die Fakten, Stück für Stück zusammen tragen, die mir sagen, dass es okay ist, so zu sein unabhängig von meinem Wert als Mensch. Dies muss ich mir immer wiederholen. Und es ist neu, dies zu hören. Dass ich das noch nicht früher gesehen habe. Als alles immer aus der Sichtweise des Negativfeedbacks gesehen wurde. Wird sich dann eine größere Leichtigkeit einstellen, wenn ich mich beginne, zu respektieren wie ich bin, im Umgang mit Menschen. Werden mir Menschen vielleicht dann weniger Angst machen und zum sozialen Rückzug bringen, weil ich im Kontakt dann ich selbst sein darf ohne Angst zu haben, meinen Wert zu verlieren, weil ich mich schäme, so wie ich bin. Weil mir die Erkenntnis, dass das Gehirn vielfältig ist. Und jedes Gehirn seine Berechtigung hat. Und das es bedeutet, auch die Existenzberechtigung für meins, wenn das auch so naiv klingen mag.

Dieses versagen, dieses nicht auf die Reihe bekommen, dieses den Überblick verlieren, dieses mich in Ordnung beruhigter zu fühlen als im Chaos, in Routine entspannter sein als in plötzlicher Veränderung, die von außen auf mich eindrängt. Denn ich kann spontan sein. Dass ich nicht zwanghaft bin und andere kontrollieren oder besserwisserisch. Ich brauche dies nur als Orientierung, Genauigkeit, Wort Wörtlichkeit oder etwas immer am selben Ort aufzubewahren. Weil sonst dieser Gedankenstau in meinem Kopf eine Überschusshandlung produzieren kann und dieser Kontrollverlust von mir auf jeden fall vermieden werden soll. Und ich möchte trotzdem meine Toleranzgrenze Stück für Stück erhöhen. In Situationen, in dem ich jemanden das letzte Wort lasse einfach der Zufriedenheit wegen auch wenn ich finde, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist. Oder jemanden etwas Unvernünftiges, sinnloses tun zu lassen und vielleicht auch mitzumachen, weil der andere gerade nicht nachdenken möchte über die Konsequenzen. Einfach handeln ohne zu denken. Oder mit jemanden Pläne schmiede, die wirklich auf dem ersten Blick unrealistisch klingen und was ich sonst nicht tun würde. Ich möchte beides: Als anders verarbeitender Mensch auch mit Menschen zusammen sein und an deren Welt teilhaben und es anders als früher machen, nicht mehr zu glauben, mich anpassen zu müssen Sondern neu zu lernen, bei mir zu bleiben, mir das was ich brauche, zu wünschen, zu kommunizieren und zu leben und zu nehmen und gleichzeitig einen Weg finden, auch mit den Wünschen und Andersartigkeiten meiner Mitmenschen umgehen zu lernen in Akzeptanz meiner und des anderen Diversität.

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