Was ich vor der Geburt wollte und was ich bekommen habe

Ich wollte eine sanfte Geburt. Ich hatte mich über Hausgeburten informiert und eine Hebamme gefunden. Doch davor ging es mir die ersten drei Monate schlecht. Ich hatte eine Schwangerschaftsübelkeit. Als die vorbei war ging es mir prächtig, bis zur Diagnose einer Risikoschwangerschaft. Da ich mich schon mit Yoga auskannte, war ich auch bei einem Kurs Schwangerschaftsyoga. Als ich schwanger wurde, war ich gerade in einer intensiven Weiterbildung zur Sport- und Gymnastiklehrerin. Ich war 31 Jahre und vom Gefühl war mir klar, dass irgendetwas anders ist, denn mir wurde schwindlig mein Training. Ich wollte kein Risiko eingehen. Deshalb habe ich meine Fortbildung abgebrochen. Ich denke jede Frau, kann auf ihr Bauchgefühl hören. Und das tun, was sie für richtig hält auch wenn das vielleicht nicht der Norm entspricht.

Leider hat sich meine Schwangerschaft dann zu einem Risiko für mich und das Kind entwickelt. Dass ich aus heutiger Sicht froh bin, dass ich auf mich gehört habe. Ich denke, jede Frau kann nur für sich selbst entscheiden, was für sie gut ist. Ich habe viel Unterstützung durch Hebammen erhalten auch während meines Krankenhausbesuches war eine Hebamme anwesend. Ich fühlte mich ernst genommen, was meine Sorgen und Ängste betraf. Da hatte ich meinen Arzt eher rationaler erlebt und hatte nicht den Zugang zu ihm, den ich in dieser Notlage gebraucht hätte. Es gibt schon schöne Geburtskliniken oder Geburtshäuser. Für mich war die Anwesenheit einer Hebamme ein Stück meiner kleine Geburtswunschwelt. Da der Rest anders kam, als ich gedacht habe. Als er mir sehr schlecht ging, musste ich früher ins Krankenhaus und da gab es einen Wendepunkt in meiner Denkweise. Ich hatte mich mit einer tiefen Konzentration ganz auf den Geburtsvorgang fokussiert. Ich wollte kein grelles Licht für mein Neugeborenes, eine vertraute Umgebung. Alles sollte ganz natürlich sein. Und ich war so darauf konzentriert, dass nur das der optimale Start für einen Beginn ins Leben sein kann, dass ich mit mir selbst gerungen habe.

Deshalb möchte ich der oberen Aussage etwas ergänzen. Jede Frau weiß von innen heraus, was sie braucht. Das stimmt. Doch eine andere Perspektive kann hilfreich sein und einen Überblick bringen. Das hat mir geholfen, als mein Fokus sehr auf ein Detail, die Geburt, fixiert war. Und es dann anders gelaufen ist, als ich es mir gewünscht hatte. Doch mein Wunsch von einer Hebamme begleitet zu werden, ging in Erfüllung.

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